Ein Blick hinter die Kulissen des W&W-Führungskräfte-Entwicklungsprogramms
Nachdem wir uns im ersten Blogbeitrag der Frage gewidmet haben, wie man überhaupt Führungskraft wird, gehen wir nun einen Schritt weiter: Wie führt man eigentlich wirksam?
Gerade beim Einstieg in eine Führungsrolle ist Unterstützung entscheidend. Deshalb begleitet W&W seine Mitarbeitenden mit dem modularen Entwicklungsprogramm „Wirksam führen“ – einem ganzheitlichen Trainingskonzept, das zwischen 9 Monate bis zu einem Jahr hinweg sowohl in Präsenz als auch digital stattfindet. Das Programm besteht aus vier aufeinander aufbauenden Basismodulen. Abgerundet wird das Programm durch optionale Module, die nach dem persönlichen Bedarf dazu gebucht werden können. Ziel des Programms ist es, die eigene Führungsrolle im Kontext von New Work und digitaler Transformation bewusst zu reflektieren und wirkungsvoll zu gestalten. Geleitet wird das Programm von erfahrenen externen Trainern, die den gesamten Entwicklungsprozess professionell begleiten.
Auch ich durfte wieder teilnehmen – diesmal gemeinsam mit zwölf Führungskräften aus ganz unterschiedlichen Bereichen. Die Gruppe war bunt gemischt: Einige standen erst seit einem Jahr in ihrer Führungsrolle, während andere mehr als 30 Jahre Erfahrung aus ihrer vorherigen Tätigkeit mitbrachten, obwohl sie noch neu in unserem Unternehmen waren. Auch die Teamgrößen der Führungskräfte variierten: Von kleinen Gruppen mit sechs Mitarbeitenden bis hin zu großen Teams mit über 40 Personen. Trotz dieser Unterschiede gab es jedoch eine Gemeinsamkeit: Alle tragen Verantwortung für Menschen.
Schon in der Kennenlernrunde wurde deutlich, wie stark Persönlichkeit, Erfahrung und Haltung das Führungsverhalten prägen. Die erste Reflexionsfrage lautete: „Wie wirke ich als Führungskraft?“ – eine scheinbar einfache, aber psychologisch tiefgehende Frage. Denn Führung beginnt nicht mit Methoden, sondern mit der Selbstwahrnehmung. In kleinen Gruppen wurde offen diskutiert: Was fällt mir leicht? Wo erlebe ich Spannungen? Wie ist der Umgang mit meinem Team – und wie gehe ich mit mir selbst um?
Besonders spannend war der Austausch über die Ideale einer guten Führungskraft. Dabei ging es weniger um eine Checkliste von Eigenschaften, sondern vielmehr um die persönlichen Werte und Überzeugungen, die das Führungsverhalten beeinflussen. Während einige ihre Führungsrolle rund um die Uhr leben, gelingt es anderen, diese bewusst nach Feierabend abzulegen. Hier zeigte sich ein wichtiges psychologisches Thema: Rollenidentität und Abgrenzung. Wie bleibe ich bei mir selbst – trotz (oder gerade wegen) meiner Verantwortung für andere? Genau hier liegt der Wert solcher Programme: Im gegenseitigen Lernen. Erfahrungsberichte von langjährigen Führungskräften treffen auf frische Perspektiven. Neue Kontakte entstehen, die weit über das Seminar hinausreichen.
Ein weiteres Thema, das intensiv besprochen wurde, war die Bearbeitung einer klassischen Spannungssituation: Zwei Mitarbeitende interessieren sich für dasselbe Projekt. Wie entscheide ich fair? Und wie vermittele ich meine Entscheidung so, dass niemand demotiviert wird? Hier wurde deutlich, dass es keine Patentlösung gibt, aber viele kluge Wege – und wie viel Fingerspitzengefühl, Klarheit sowie emotionale Intelligenz in wirksamer Führung stecken.
Den Abschluss bildete eine kreative Reflexionsaufgabe: „Mein Bild als Führungskraft“ – diesmal nicht in Worten, sondern visuell in Form einer Zeichnung. Psychologisch gesehen eine wertvolle Übung, denn unser Gehirn denkt stark in Bildern. Wer etwas visualisiert, speichert es tiefer ab. Die entstandenen Werke waren beeindruckend, darunter beispielsweise eine Zeichnung von einer Führungskraft mit großen Ohren, die für achtsames Zuhören standen.
So endete das erste Modul des Programms „Wirksam führen“ – mit vielen Impulsen, Reflexionen und Vorfreude auf das nächste gemeinsame Kapitel. Für mich bleibt die Erkenntnis: Wirksam führen bedeutet nicht, perfekt zu führen, sondern bewusst, authentisch und lernbereit.