Das Praxissemester: für manche eine Zeit, auf die sie sich unglaublich freuen & für andere purer Stress bereits am Anfang. Um euch die Angst zu nehmen und (hoffentlich) hilfreiche Tipps zu geben, startet meine Blog-Reihe „How to Praktikum“.
Ihr habt es geschafft: nach einigen versendeten Bewerbungen kommt endlich eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch! Vielleicht sogar bei eurem Wunsch-Unternehmen. Selbst für die Tiefenentspannten unter euch steigt jetzt der Stresspegel und ihr macht euch Gedanken, wie ihr euer Gegenüber von euch überzeugen könnt. Ich habe eine meiner Kolleg /innen gefragt, die schon auf beiden Seiten saß.
Gina ist 28 Jahre alt und ist Account Lead für unseren Kunden PepsiCo. Sie selbst hat BWL studiert und startete mit einem Praktikum bei RTL, bis sie später ihr Trainee in einer Kommunikationsagentur machte und nun seit rund 2,5 Jahren Kund /innen bei Faktor 3 betreut.
„Ich habe selber schon häufig Bewerbungsgespräche mit künftigen Praktikant /innen geführt, die gar nichts über das Unternehmen oder die Agentur wussten. Am wichtigsten, finde ich, ist es, dass man sich vorher informiert“, erzählt Gina. Dabei müsse man sich nicht die gesamte Historie anschauen.
Zunächst können euch LinkedIn, Google (News) und die Homepage der Unternehmen genügend Informationen geben. Ihr solltet nicht plump die Geschichte oder Daten rund um das Unternehmen ausspucken, findet auch Gina: „Wenn man z.B. letzte Kampagnen recherchiert und seine Favoriten nennt, schmeichelt es euren Gesprächspartner /innen. Es zeigt, dass ihr nicht nur informiert seid, sondern schon jetzt Bereitschaft gezeigt habt, etwas Neues zu lernen und euch ein wenig in diese noch unbekannte Welt eingelesen habt“.
Einige von euch, dazu gehörte auch ich, befürchten vielleicht, dass ihre Skills noch gar nicht ausreichen. Dabei solltet ihr nicht vergessen, dass ihr noch im Studium seid und ein Praxissemester genau dazu dient: erste Erfahrungen und Skills sammeln. Das weiß auch euer Gegenüber.
Trotzdem könnt ihr auch hier glänzen, findet Gina: „Ich habe mich selbst immer gefragt: welche persönlichen Skills bringe ich schon mit? Dabei geht es hier beispielsweise auch um zwischenmenschliche Stärken. Kann ich z.B. sehr gut Gespräche mit fremden Menschen anfangen oder begeistere mich privat für Design. Wenn man sich vorher etwas Gedanken macht, kann jede /r einiges mit ins Gespräch bringen“.
Dabei solltet ihr Abstand von vermeidlichen Schwächen nehmen, die eigentlich keine sind. Sätze wie: „meine Schwäche ist es, dass ich immer alles perfekt machen möchte“, zeigen im Grunde eine Stärke: ihr seid ambitioniert.
Macht euch Gedanken, an was ihr noch arbeiten wollt und formuliert es auch so: „Ich bin noch zu schüchtern, um allein etwas zu präsentieren. Ich weiß aber, dass ich es in einem Praktikum bei euch /Ihnen lernen werde.“ So zeigt ihr offen eure Schwächen und Ehrgeiz, etwas daran zu ändern.
Zuletzt hat Gina noch ein paar praktische Tipps: „Sollte es ein Gespräch in Person sein, schaut vorher, wie ihr zum vereinbarten Ort kommt. Fahrt vielleicht sogar schon einmal probeweise hin. So kommt man nicht zu spät, weil man den Weg nicht findet. Euer Outfit sollte zum Unternehmen passen aber viel wichtiger, auch zu euch. Verkleidet euch nicht, ihr solltet euch wohlfühlen. Dass man keine Flecken hat und die Kleidungsstücke bügelt ist, denke ich, selbstverständlich. Und ich nehme immer gern ein Getränk an oder habe bei Online-Gesprächen immer ein Glas Wasser neben dem Laptop. Wenn man jetzt einen trockenen Hals vom Reden bekommt oder etwas aufgeregt ist, kann man schnell etwas trinken.“
Am Ende gilt auch hier: Übung macht den Meister. Wer sich etwas mit Recherche vorbereitet und vielleicht mit Freunden /Familie übt, wird von Gespräch zu Gespräch besser.
So steht eurem Praktikumsplatz nichts mehr im Weg!
