Das Ende meines Auslandssemesters auf Mauritius ist gekommen, und ich blicke auf eine der spannendsten Zeiten meines Lebens zurück. Dieses Abenteuer hat nicht nur meinen Lebenslauf bereichert, sondern auch mein Herz. Es war eine Reise voller neuer Freundschaften, prägender Eindrücke und Erfahrungen, die ich mein Leben lang nicht vergessen werde.
Von Anfang an hatte ich große Erwartungen an diese Zeit. Doch Mauritius hat mich nicht nur erfüllt, sondern auch überrascht – manchmal positiv, manchmal mit unerwarteten Herausforderungen. Die Insel ist ein Ort voller Gegensätze, ein Paradies mit wunderschönen Stränden und türkisfarbenem Meer, aber auch eine Insel, die ihre Schattenseiten hat.
Mauritius ist ein Ort, der all das bietet, wovon man träumt: tropisches Wetter, einladende Strände, pulsierendes Partyleben und beeindruckende Natur. Besonders die Berge und das klare Wasser haben mich immer wieder sprachlos gemacht. Es war ein Geschenk, jeden Tag von dieser unglaublichen Landschaft umgeben zu sein.
Doch Mauritius ist mehr als ein Postkartenidyll. Während meiner Zeit dort fiel mir auf, wie viel Müll die Straßen säumt und wie viele Straßenhunde man sieht. Diese Eindrücke haben mir vor Augen geführt, wie privilegiert und sicher wir in Deutschland leben. Sie haben mich nachdenklich gemacht und meinen Blick auf globale Ungleichheiten geschärft.
Viele haben mich vor meiner Abreise gefragt, ob es nicht unsicher sei, ein Semester auf Mauritius zu verbringen. Doch ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass ich mich durchweg gut aufgehoben gefühlt habe. Die Organisation durch die Uni war hervorragend: Ein privater Shuttle brachte uns täglich zur Uni und zurück, und unsere Unterkunft war ausschließlich für Studierende und Hotelgäste zugänglich.
Unsere Unterkunft war ein wahres Highlight. Mit einem Pool direkt vor der Tür und vielen internationalen Studierenden entstand eine wunderbare Gemeinschaft, die die Zeit noch besonderer gemacht hat.
In Europa sind wir es gewohnt, uns flexibel mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln fortzubewegen. Auf Mauritius sah das ganz anders aus: Fahrräder waren eine Seltenheit, und ohne Auto war man auf Taxis angewiesen. Unser Taxifahrer war zwar immer zur Stelle, doch jede Fahrt kostete Geld, was spontane Ausflüge schnell zu einer Budgetfrage machte.
Das führte dazu, dass wir viel Zeit in der Unterkunft verbrachten. Einige Tage ähnelten sich: Vormittags am Pool entspannen, abends ein gemütliches Beisammensein mit den anderen Studierenden. Diese Routine hatte ihren eigenen Reiz, doch manchmal fehlte mir die Spontanität, die ich aus meinem Leben in Europa gewohnt bin.
Was diese Zeit für mich so besonders gemacht hat, sind die Menschen, die ich kennenlernen durfte. Mit den internationalen Studierenden haben wir Partys gefeiert, Ausflüge gemacht und unzählige Gespräche geführt.
Auch die Uni war ein Ort des Austauschs und der neuen Begegnungen. Mauritius hat mich kulturell bereichert, meinen Horizont erweitert und mir gezeigt, wie vielfältig und bunt die Welt ist.
Mein Auslandssemester auf Mauritius war eine einmalige Erfahrung. Es war nicht das typische Stadtleben, wie man es aus Europa kennt, sondern eine völlig andere Welt. Man musste sich auf viele Gegebenheiten einstellen: Einkaufsläden waren nicht fußläufig erreichbar, und alleine in die Stadt zu gehen, hätte ich als Frau nicht empfohlen. Dennoch war es eine wunderschöne Zeit, die ich nicht missen möchte.
Für alle, die ein Abenteuer suchen und bereit sind, sich auf eine andere Lebensweise einzulassen, kann ich ein Auslandssemester auf Mauritius nur empfehlen.