24. August 2022 | Von Nele Johann 

Meine Ankunft in “Straya”

Nach insgesamt 3 Flügen und 37 Stunden auf den Beinen komme ich endlich an meiner Unterkunft in Perth an. Es ist jetzt 2 Uhr nachts, doch es steht rund um die Uhr jemand zur Verfügung, um Studierende in Empfang zu nehmen oder ihnen bei Problemen zu helfen.

Meine Ankunft in “Straya”

Rund um das Campus Gelände gibt es viele verschiedene Studierendenunterkünfte. Ich werde das nächste halbe Jahr über in Vickery House wohnen. Der Vorteil der Studierendenunterkünfte ist ganz klar die Nähe zum Campus und die vergleichsweisen geringen Mietkosten. Außerdem erspart man sich eine lange und stressige Wohnungssuche. Nachteile sind jedoch, dass man sich mit Mitbewohner:innen arrangieren muss, deren hygienische Standards eventuell von den eigenen abweichen und dass in den meisten Studierendenunterkünften fast nichts inklusive ist. Bettdecke & Kissen, Bettwäsche, Töpfe, Pfannen, Teller, Besteck, Gläser, Putzmittel, Lappen, Handtücher, Waschmittel und vieles mehr muss man sich also selbst besorgen. Wenn man wie ich nur etwa 5-6 Monate bleiben möchte, ist das nicht ideal, doch auch dafür gibt es Lösungen!

Obwohl ich müde bin, packe ich meinen Koffer noch aus, doch falle dann um 3 Uhr todmüde ins Bett. Als ich aufwache ist es immer noch dunkel draußen. Ich fühle mich außerdem, als hätte ich nur kurz geschlafen. Ich schaue auf die Uhr: 18:30. Jetzt bin ich völlig verwirrt, mein Handy muss sich in der Zeitzone irren. Ich reiße die Vorhänge auf: Dunkelheit. Mir fällt ein, dass hier Winter ist und die Sonne am frühen Abend untergeht. Es ist nicht immer noch dunkel. Es ist wieder dunkel und ich habe den ganzen Tag verschlafen. Ich bin froh, ein paar Tage vor Beginn der Orientation Week angereist zu sein, um meinen Jetlag bis dahin hoffentlich noch auskurieren zu können und kann euch das ebenfalls nur wärmstens empfehlen!

Die kommenden Tage nutze ich, um mit meiner Mitbewohnerin ein bisschen die Stadt zu erkunden. Die Straßen in Perth erinnern sehr an die in Amerika. Der Bürgersteig sieht gleich aus und vor jedem Haus gibt es kleine Rasen. Insgesamt finde ich die Vorstadt sehr schön und ein Spaziergang hier ist eine gute Alternative, wenn man mal keine Lust auf die Großstadt oder Sightseeing hat. Nachdem wir eine Weile spaziert sind, nehmen wir den Bus zurück zur Unterkunft. Anders als in Deutschland bedanken sich hier alle Fahrgäste bei den Fahrer:innen, wenn sie aussteigen. Und die geben auch brav jedes Mal Antwort. Die Menschen hier sind sehr freundlich und hilfsbereit! Wir fahren eine Runde um den Campus und die anderen Studierendenwohnheime. Alles sieht sehr modern und schön aus.

Meine Mitbewohnerin zeigt mir schonmal die ein oder andere Ecke des Campus, damit ich gut vorbereitet bin, doch das hält bei dem riesigen Campus leider nicht lange vor. Als ich am Montag meine Orientation Week beginne, bin ich nach kurzer Zeit verloren und brauche lange, um zu den jeweiligen Gebäuden zu finden. Gut, dass ich genug Zeit eingeplant habe!

Doch genau dafür ist die Orientation Week ja da. Man lernt schonmal das Gelände und den ein oder anderen Hörsaal kennen und kann interessante Infoveranstaltungen besuchen, die den Einstieg erleichtern. Es gibt beispielsweise Veranstaltungen, in denen grundlegende Kenntnisse nützlicher Websites und Apps erklärt werden, aber auch Veranstaltungen zum Thema Wissenschaftliches Arbeiten, Jobsuche in Australien, Clubs und Sportangebote des Campus, uvm.

Bei Problemen aller Art ist außerdem das Curtin Connect Office da. Egal, ob es um Schwierigkeiten mit dem WLAN, dem Stundenplan, der Student ID o.Ä. geht: Hier bekommt man Hilfe. Es geht zwar zu wie im Taubenschlag, und man muss sich eine Nummer ziehen, doch alle sind sehr freundlich und schnell.

Am Campus gibt es außerdem den GMart-Shop, in dem man neben Snacks, Drogerieartikeln, Curtin University-Merch und Büroartikeln auch einen Smart Traveller Pass kaufen kann. Wer hier die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen möchte, sollte sich so einen definitiv zulegen. So ist man günstiger unterwegs und kann auf Barzahlungen verzichten – das ist besonders hilfreich, da die Busfahrer:innen hier nicht wechseln können.

Wer das Auslandssemester hier im Juli beginnt, wird sich daran gewöhnen müssen, dass in Australien alles Kopf steht: Die Australier:innen nennen es Winter, aber es fühlt sich an und sieht aus wie Herbst. Anlässlich der Orientation Week wurde geschmückt: Rentiere und Schneeflocken. Dazu gibt es warmen Kakao. Weihnachten ist aber trotzdem noch nicht und außerdem ist es erst Juli. Ich entscheide: Es ist Herbst. Und der zeigt sich mal von seiner guten Seite mit sonnigen Tagen, an denen die Bäume ihr schönes buntes Laub verlieren. Und mal von seiner schlechten Seite mit Regen und Sturm. Man sollte also auf alles vorbereitet sein.

Ich bin gespannt, wie es sein wird, wenn in ein paar Monaten aus Herbst Frühling wird!

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