Wir sind Anfang Juli, also mitten im Winter, in Melbourne angekommen. Als wir durch die wirklich kalten Straßen von Melbourne liefen, sahen wir viele Schilder mit der Aufschrift “Christmas in July” und Weihnachtsdekorationen.
Es gibt wahnsinnig viele Theorien darüber, woher die Idee von „Christmas in July“ stammt.
Von der Behauptung, dass Iren nach einem Schneefall Heimweh bekamen und auf die Idee einer Weihnachtsfeier kamen, bis hin zu der Behauptung, dass eine Baptistengemeinde in Philadelphia schon früh im Jahr Geschenke für Weihnachten sammeln wollte, um genügend Zeit bis Dezember zu haben.Unter anderem wird auch behauptet, dass die Tradition erstmals 1892 in einer französischen Oper erwähnt wurde.
Am weitesten verbreitet ist jedoch die Annahme, dass ein Mädchencamp in North Carolina 1933 „Christmas in July“ ins Leben rief.
Ich habe einige meiner australischen Freunde gefragt, und viele meinten, dass es oft Familienfeiern zu Hause oder sogar Firmenfeiern gibt, die irgendwann im Juli stattfinden – idealerweise am 25. Juli oder an einem Wochenende, das so nah wie möglich an diesem Datum liegt.
Ich hörte nur Positives über diesen „Feiertag“, und viele sagten, es sei die perfekte Gelegenheit, mitten im Jahr mit Familie und Freunden Geschenke auszutauschen, einen Grund für ein Wiedersehen zu haben und ein bisschen kalte Weihnachten zu feiern, wie man es aus all den Weihnachtsfilmen kennt.
Ehrlich gesagt habe ich nicht wirklich „Christmas in July“ gefeiert, aber ich habe auf jeden Fall die Stimmung und die Dekorationen in der Stadt genossen.
Zum Beispiel haben wir den Queen Victoria Winter Market hier in Melbourne besucht. Der Markt war fantastisch, mit vielen Essensständen, Kunstschnee, einer kleinen Show, wunderschönen Dekorationen und sogar der beliebten „Silent-Disco“, bei der Leute Kopfhörer aufsetzen und in einer Gruppe zur Musik, die sie über ihre Kopfhörer hören, tanzen. Am Lustigsten fand ich den Kunstschnee, den es überall gab, sogar auf dem Campus während des O-Festes!!!
Natürlich habe ich auch all die typischen „Christmas in July“ Food-Angebote wie „Gravy“ ausprobiert. Besonders viele Sonderangebote gab es zum Beispiel von KFC, die den ganzen Juli über für ihr limitiertes Weihnachtsmenü warben.
Und die letzte wirklich beliebte Aktion, die ich erwähnen möchte, ist Tinseltown. Tinseltown ist ein einmonatiges Weihnachts-Pop-up, bei dem man eigentlich die “ultimative europäische Weihnachtsstimmung” mit Elfen, Weihnachtsmann, viel Dekoration und Lichtern sowie einer riesigen Cocktailkarte erleben sollte. Es gibt sogar Wettbewerbe für den hässlichsten Pullover und das beste Outfit! War es wie der uns sehr bekannte deutsche Weihnachtsmarkt? – Definitiv nicht, hat es trotzdem Spaß gemacht? JA!
Fun Fact: Ich habe am Anfang des Blogs erwähnt, dass der Juli wirklich kalt war und Melbourne hatte tatsächlich den kältesten Morgen (20. Juli) seit 4 Jahren, als wir hier waren… Vielleicht haben wir ein bisschen von unserem deutschen Winter hierher gebracht, obwohl wir mitten im Sommer abgereist sind 😉