25. June 2025 | Von Bahar Arslan 

Suchtprävention und Burnout

Verantwortung als Führungskraft

Suchtprävention und Burnout

Die W&W bietet ein vielfältiges Seminarangebot, das Führungskräfte nicht nur fachlich stärkt, sondern sie auch für die wesentlichen Aspekte im Umgang mit Menschen sensibilisiert – insbesondere für Gesundheit und Wohlbefinden. Im Seminar „Suchtprävention und Burnout“ steht dieses Thema im Fokus. Das Seminar wird von einer erfahrenen Referentin geleitet, unterstützt von internen Referenten und der Betriebsärztin der W&W-Gruppe. Die Veranstaltung war in zwei Teile gegliedert: Zuerst ging es um Burnout, anschließend um Sucht. 

Die Referentin hat uns einen Einblick in psychische Belastungen gegeben und dabei nicht nur Fakten, sondern auch echtes Verständnis für die Herausforderungen vermittelt. Zwischendurch berichteten Führungskräfte von eigenen Erfahrungen oder von Fällen, in denen sie im Team mit psychischen Problemen konfrontiert wurden. Schnell wurde klar: Burnout ist keine Ausnahmeerscheinung, sondern eine Realität, der wir uns aktiv stellen müssen.  

Wir lernten, welche Warnsignale auf Überlastung hinweisen können – von Rückzug und Erschöpfung über Gereiztheit bis hin zu körperlichen Beschwerden. Noch wichtiger war jedoch die Frage, wie man angemessen reagiert: Wie spreche ich ein belastetes Teammitglied an? Welche Worte öffnen Türen, welche verschließen sie? Wie kann ich als Führungskraft Vertrauen schaffen und gleichzeitig klare Grenzen wahren? Das Seminar vermittelte praxisnahe Methoden, um solche Gespräche respektvoll und unterstützend zu führen. Besonders berührend war der Erfahrungsbericht eines Referenten, der selbst eine Burnout-Erfahrung durchlebt hat. Offen schilderte er seinen Weg zurück zu mehr Balance und gab wertvolle Impulse, wie Führungskräfte ähnliche Situationen frühzeitig erkennen und begleiten können. 

Im zweiten Seminarteil widmeten wir uns der Suchtprävention. Auch hier führte die Referentin fachkundig durch die Inhalte und machte deutlich, wie oft Suchtprobleme im Verborgenen bleiben. Frühwarnsignale sind entscheidend: Häufiges Fehlen, Konzentrationsschwierigkeiten, Stimmungsschwankungen und Konflikte im Team können Hinweise sein. Das Seminar zeigte, wie Führungskräfte diese Signale achtsam wahrnehmen und sensibel darauf reagieren können – mit dem Ziel, Hilfe anzubieten und Stigmatisierung zu vermeiden. 

Ein weiterer bewegender Moment war der Bericht eines ehemaligen Alkoholabhängigen. Er erzählte offen, wie die Sucht sein Leben veränderte, wie schwer der Ausstieg war und welche Unterstützung ihm auf dem Weg half. Solche persönlichen Geschichten schaffen Verständnis und sensibilisieren für die Krankheit Sucht – und für die lebenswichtige Bedeutung von Prävention und Unterstützung. 

Zum Abschluss las eine Betriebskrankenschwester aus dem Betriebsärztlichen Dienst anonymisierte Fallbeispiele vor, die verdeutlichten, wie subtil und vielfältig Suchtprobleme im Arbeitsalltag auftreten können. Für die Führungskräfte war dies eine wichtige Erinnerung: „Nur weil wir nichts sehen, heißt das nicht, dass es nicht existiert.“ 

Als Führungskraft hast du nicht nur wirtschaftliche Aufgaben – du trägst eine besondere Fürsorgepflicht. Du bist oft der erste Ansprechpartner, wenn es Mitarbeitenden schlecht geht, auch wenn das nicht immer leicht oder bequem ist. Burnout und Sucht sind keine Schwächen, sondern ernstzunehmende Erkrankungen, denen mit Achtsamkeit und fundiertem Wissen begegnet werden muss. 

Dieses Seminar hat mir gezeigt, wie essenziell es ist, das Thema offen und sensibel anzusprechen sowie professionell zu handeln. Denn gute Führung heißt heute nicht mehr nur, Ziele zu setzen oder Prozesse zu steuern – sondern vor allem, Menschen zu sehen, ihre Grenzen zu erkennen und sie zu unterstützen, bevor es zu spät ist. 

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