Obwohl es sich so anfühlt, sind wir hier leider nicht im Urlaub – studieren müssen wir auch noch. Deshalb dreht sich dieser Blog etwas mehr um das Studentenleben hier auf Mauritius.
Es gibt mehr Unterschiede zwischen unserer Uni in Deutschland und hier in Mauritius als ich zunächst erwartet hätte. Eine der wenigen Gemeinsamkeiten besteht darin, dass jeder von uns nicht mehr als vier Kurse insgesamt besuchen muss, also eine ähnliche Anzahl wie an der Macromedia. Jedoch ist die Vorlesungszeit sehr lang, um die dreieinhalb Stunden. Das zehrt leider sehr an der Konzentration, die uns meistens nach maximal zwei Stunden verlässt. Die Kurse an sich sind allerdings sehr interessant und auch die Form der Lehre unterscheidet sich wenig vom Konzept der Macromedia, denn die Dozenten sind sehr darauf bemüht die Vorlesungen so praxisorientiert wie möglich zu gestalten.
Ein gewaltiger Unterschied betrifft allerdings die Art der Assignments, oder Hausarbeiten: pro Modul gibt es bis zu drei kleine Assignments, die während des Semesters abgegeben werden müssen! Inzwischen hat man sich an diese Form der Abgabe gewöhnt aber zu Beginn waren wir alle sehr überfordert und haben etwas Zeit gebraucht, um unser Zeit-Management anzupassen. Außerdem werden die Themen der Hausarbeiten immer vorgegeben, was mich persönlich am meisten stört, da es mir schwer fällt über Themen zu schreiben, die mich wenig interessieren. Diese beiden Punkte sind aber die einzigen Aspekte, die mir am Studentenleben hier nicht gefallen. Sonst ist die Curtin University sehr modern eingerichtet, es gibt eine Cafeteria mit gutem und günstigen Essen, es gibt ein großes Study Café und eine Bibliothek, wo viele Studenten Platz haben zum Arbeiten und Lernen. Außerdem gibt es eine Student Area mit Kicker- und Billardtischen, Tischtennisplatten und einen riesigen Außenbereich mit Basketballplätzen. Die Uni bietet viele kostenlose sportliche Aktivitäten an wie Fußball, Tanzen, Zumba und Yoga und jeden Freitag findet ein besonderes Event am Campus statt, beispielsweise werden lokale Restaurants eingeladen, die ihre Spezialitäten anbieten oder es können kosmetische Angebote in Anspruch genommen werden, wie zum Beispiel Maniküre.
…und mehr über das Leben auf der Insel!
Wir haben weitere aufregende Aktivitäten unternommen, unter anderem waren wir wandern im Black River Gorges National Park, haben den Freizeitpark La Vallée Des Couleurs besucht und dort riesige Schildkröten getroffen, zwei Speed-Boat Touren gemacht und Delfine sowie Buckelwale beobachtet und ein paar von uns haben an einem Surf Kurs teilgenommen. Die Möglichkeiten hier etwas zu unternehmen sind grenzenlos und die Natur auf der Insel ist atemberaubend.
Der Freizeitpark La Vallée Des Couleurs ist vor allem für Abenteuer-Suchende sehr zu empfehlen! Es gibt eine große Variation an angebotenen Aktivitäten, wie beispielsweise Quad-Touren, eine Fahrt mit Luge-Carts oder verschiedene Zip-Lines mit unterschiedlicher Länge. Man kann dort aber auch wandern gehen und sich die 23-farbige Erde ansehen, ein Naturphänomen, das in dieser Form nur auf Mauritius zu finden ist und durch vulkanische Aktivität entstand.
Ein absolutes Highlight, und die bis jetzt schönste Erfahrung meines Lebens, war die Whalewatching Tour. Wir bekamen die Möglichkeit mit diesen eindrucksvollen Lebewesen zu schwimmen und von nah zu betrachten. Einerseits sind die riesigen Tiere einschüchternd und beängstigend, aber andererseits sehr interessant zu beobachten.
Die Tour startete sehr früh, da die Tiere morgens nahe der Küste schwimmen. Es gab ein kleines Frühstück sowie Kaffee und Tee. Dann fuhren wir mit dem Boot die Küste runter in Richtung Süden, wo die Buckelwale meist anzutreffen sind. Wir konnten fast drei Stunden lang immer wieder ins Wasser zum Tauchen und Beobachten. Schwimmflossen sowie Schnorchel-Equipment wurde uns auf dem Boot zur Verfügung gestellt. Unser Skipper hat sich gegenüber den Tieren äußerst respektvoll verhalten und hielt genug Abstand mit seinem Boot. Er hat uns hilfreiche Tipps gegeben und darauf geachtet in unserer Nähe zu bleiben, wenn wir im Meer schwammen, und hat uns sofort aus dem Wasser geholt, wenn dann doch mal die Angst überwog. Nach dem Whalewatching konnten wir noch Delfine sehen und sind später wieder näher zum Strand gefahren zum Schnorcheln, dort bekamen wir auch kleine Snacks und Getränke auf dem Boot.
Diese Tour war eine einmalige Erfahrung, die ich jedem ans Herz legen kann, der plant Mauritius zu besuchen! Die Kosten belaufen sich auf 2.000 MUR pro Person, also umgerechnet 45€, doch dieser Preis ist definitiv gerechtfertigt und ich würde das Geld, ohne zu zögern, erneut dafür ausgeben.
Es war ohne Zweifel die beste Entscheidung meines Lebens mein Auslandssemester auf dieser paradiesischen Insel zu verbringen. Trotz großer kultureller Unterschiede, an die man sich erst gewöhnen muss, bietet die Insel so viel zu entdecken und man fühlt sich nach wenigen Wochen wie zuhause. Auch wenn die Zeit hier in wenigen Wochen leider schon wieder vorbei ist, bin ich dankbar, dass mir diese Erfahrung ermöglicht wurde. In meinem nächsten Blog werde ich nützliche Tipps für das Leben auf der Insel sammeln und über Aspekte wie lokales Essen, Einkaufen und Autofahren (auf der falschen Seite) informieren.
Bis dahin, sonnige Grüße vom Strand. 😊