Mein Aufenthalt in Hawaii geht in die zweite Runde, und die Abenteuer werden nicht weniger.
Nach unserer aufregenden Reise nach Big Island, bei der ich mit einer Gruppe von 12 neuen Freunden die größte Insel Hawaiis erkundete, kann ich defintiv sagen, dass wir unglaublich viel Spaß hatten.
Wir haben uns ein großes AirBnb und zwei Pick-Ups gemietet. Das Fahren auf der Ladefläche eines Pick-ups hier ist eine gewisse Grauzone. Es ist offiziell nicht erlaubt, aber dennoch tun es viele, und die Polizei greift in der Regel nicht ein. Wir haben uns dann den Mauna Kea angeschaut, den größten Berg Hawaiis. Der Ausblick von da aus war einfach atemberaubend.
Wir haben uns am zweiten Tag mit unseren Autos verfahren und sind zwei Stunden lang durch Vulkanlandschaft gefahren. Es sah dort aus wie auf einem anderen Planeten und deswegen haben wir die Titelmusik von „Interstellar“ angemacht und den Blick einfach genossen.
Inzwischen hat sich auch mein Surfabenteuer weiterentwickelt. Die Wellen hier werden immer größer und ich kann vorsichtig sagen, dass mein Surfspiel sich etwas verbessert hat. Es ist soo aufregend, auf dem Brett zu stehen und besser zu werden. Die Geduld und die Entschlossenheit, die das Surfen erfordert, spiegeln ein wenig die Lektionen wider, die ich während meines Auslandssemesters hier lerne.
Ein Ort, den ich während meiner Zeit auf Oahu zu meinem persönlichen Lieblingsort gemacht habe, ist der Tantalus Lookout. Hier kann man den perfekten Sonnenuntergang erleben und dabei einen atemberaubenden Blick über die gesamte Insel genießen. Der Anblick des Diamond Head Vulkans in der Ferne macht den „View“ noch spektakulärer.
Abends treffe ich mich oft mit meinen Freundinnen dort, um den Sonnenuntergang zu bewundern oder zu picknicken. Eine Pizza und Malasadas von “Leonards Bakery” sind oft die Wahl. Malasadas sind ein eigentlich portugiesisches Gebäck, das hier auf Hawaii aber auch sehr beliebt ist. Der Tantalus Lookout ist ein Ort, der uns immer wieder verzaubert und uns daran erinnert, wie privilegiert wir sind, hier zu sein.
Eine Aktivität, die ich hier in Hawaii besonders schätze, ist das Sunset Yoga am Waikiki Beach. Für 21 Dollar bietet diese Erfahrung eine perfekte Mischung aus Entspannung und innerer Stärkung. Selbst wenn man ein Yoga-Neuling ist, kann man sich in dieser entspannten und meditativen Umgebung wohl fühlen. Die Gruppen sind meist klein, oft nur etwa 10 Personen, was ein persönliches Erlebnis ermöglicht.
Das Sunset Yoga am Waikiki Beach hat für mich eine besondere Bedeutung, da mir aufgefallen ist, dass sich die Art der Fortbewegung hier in Hawaii sehr von der in meiner Heimatstadt München unterscheidet. Hier ist es üblich, für fast alle Wege den Bus, Roller oder das Auto zu benutzen, da die Wege oft zu lang sind, um sie zu Fuß zurückzulegen. Daher ist es umso wichtiger, sich aktiv auf Wanderungen, Yoga und andere Aktivitäten zu begeben, um in Bewegung zu bleiben. Im Vergleich dazu bewege ich mich in München viel häufiger zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Die Umgebung hier auf Hawaii hat mich dazu inspiriert, bewusst aktiver zu sein. Das Sunset Yoga am Waikiki Beach ist eine ideale Gelegenheit, die innere Balance zu finden und gleichzeitig die Ruhe und Schönheit des Ozeans während des Sonnenuntergangs zu genießen.
Das Feiern auf Hawaii unterscheidet sich deutlich von meinem gewohnten Nachtleben in München. Hier gibt es weniger Clubs und Bars, und die meisten Lokale schließen bereits um 1:00 Uhr morgens. Dies ist jedoch von Vorteil, da man so den nächsten Tag voll ausgeschlafen nutzen kann. Mein Lieblingsclub ist bisher das „Scarlet“ Es ist mitten in Honolulu und jeden Freitag finden hier super coole Dragqueen Shows statt. Eines meiner Partyhighlights war außerdem die Halloween Party der Hawaiianischen Unis. Meine Freundinnen und ich haben uns als „Horror Brides“ verkleidet und wir hatten echt einen mega Abend!
Die Zeit vergeht wie im Flug, und es ist schwer zu glauben, dass bereits mehr als die Hälfte meines Aufenthalts vorbei ist. Der Unterricht an der Hawaiian Pacific University ist zwar zweitaufwendig, aber gut machbar. Man hat viele Abgaben und wöchentliche Aufgaben, die Zeit beanspruchen können. Diese sind aufwendig, aber in der Regel nicht übermäßig schwierig.
Um meine Zeit hier voll auszukosten, haben wir bereits einen weiteren aufregenden Trip geplant: Maui! Die schrecklichen Brände in Lahaina haben uns zunächst erhebliche Bedenken bereitet, und wir haben viel darüber nachgedacht, ob es verantwortungsvoll ist, dort hinzufliegen. Die Bilder und Berichte von den Bränden waren beunruhigend, und wir hatten Bedenken, wie wir uns in dieser Situation verhalten sollten. Schließlich haben wir uns dazu entschlossen, den Trip dennoch zu machen, nachdem wir mit Einheimischen und anderen Reisenden gesprochen hatten. Uns wurde mehrfach versichert, dass die Bewohner der Inseln auf den Tourismus angewiesen sind und sich diesen auch wieder wünschen.
Ich habe jetzt eine riesen Vorfreude darauf, diese wunderschöne Insel zu erkunden und weitere atemberaubende Natur zu entdecken. Maui steht auf meiner Liste der Must-See-Orte, und ich bin gespannt auf all die Abenteuer, die uns dort erwarten.
Trotz der Herausforderungen des Studiums, der akademischen Anforderungen und der Sehnsucht nach zu Hause weiß ich jetzt schon, dass ich die Zeit hier in Hawaii unglaublich vermissen werde. Die Freunde, die ich gefunden habe, die unvergesslichen Erlebnisse und die atemberaubende Schönheit dieser paradiesischen Insel haben mein Herz erobert.
Aloha! -Marlene