Was man bei einem Produkt-Fotoshooting beachten muss und welche Erfahrung ich gemacht habe.
Während meines Studiums hatte ich wie einige von euch das Modul Audiovisuelle Medien, in dem ich ein Video drehen sollte. Dieses Video konnte eine Werbekampagne, ein Musikvideo oder Kurzfilm sein. Dabei lernten wir mit Kameras umzugehen und auf Lichtverhältnisse und den Winkel der Kamera zu achten.
Während meiner Zeit im Praktikum sollte ich Tragebilder von Schmuckkerzen machen, die wir über Amazon verkaufen. Schmuckkerzen sind, wie der Name es schon voraussagt, Kerzen, die eine kleine silberne Dose beinhalten, in der sich Schmuck aufhält. Bei den Kerzen kann man zwischen drei Duftrichtungen entscheiden – Feige, Leinen und Rosmarin – und zwischen drei Schmuckarten – Armbänder, Halsketten und Ohrringe. Die Schmuckarten kommen in zwei verschiedenen Styles, die man sich nicht aussuchen kann. Die Überraschung entsteht, wenn man die Kerze abgebrannt hat und die Dose zum Vorschein kommt.
Um den Kunden die zwei verschiedenen Styles anschaulich zu machen, hatte ich die Aufgabe bekommen, Tragebilder im Büro zu fotografieren. Dabei sollte eine andere Praktikantin den Schmuck tragen, während ich Detailaufnahmen davon mache. Hierbei gab es jedoch einige Herausforderungen in unserer Planung, die das Shooting erschwert haben.
Bei einem Produkt-Shooting sollte man sicherstellen, dass die Produkte sauber und in einwandfreiem Zustand sind. Doch die Kerzen, die wir fotografieren sollten, waren Proben aus dem Büro, die zum Teil schon einmal getestet wurden. Die meisten Kerzen waren abgebrannt und wir haben daher die Kerze überwiegend verschlossen fotografiert.
Bei Bildern sind die Lichtverhältnisse sehr wichtig und die Nutzung von natürlichem Licht oder künstlichen Lichtquellen eignet sich am besten, um die Produkte optimal zu beleuchten.
Doch im Winter mehrere Stunden die gleichen Lichtverhältnisse zu haben, war fast unmöglich. Dennoch haben wir uns bei der Planung des Shootings mit natürlichen Lichtquellen gearbeitet, da die Resultate die schöneren waren im Vergleich zum Studio- oder Lampenlicht. Diese haben bei einem Testversuch nämlich härtere Schatten geworfen oder das Bild zu grell wirken lassen.
Auch bei der Ausstattung hatten wir unsere Probleme. Da wir eine hochwertige Kamera benutzen wollten und nicht unsere Handys, hatte ich meine private Spiegelreflexkamera mitgenommen. Doch diese war schon seit einigen Jahren in meinem Gebrauch und funktionierte nicht problemlos. Auch das Stativ, das wir zur Verfügung hatten, hatte einen Defekt. Am Ende haben wir doch das iPhone 15 von einer Kollegin benutzt und auf das Stativ verzichtet.
Bei dem Hintergrund haben wir tragbare Wände benutzt, die im Büro für frühere Shootings benutzt wurden. Diese waren jedoch zum Teil sehr schmal, weswegen bei einem Shooting mit Person in Bild der Winkel der Kamera stimmen musste, damit man keine Kanten sah. Die Wand hatte eine beige Farbe, da der Hintergrund das Produkt betonen sollte, ohne abzulenken.
Die Bilder sollten eine Produktserie ergeben, bei der wir die zwei verschiedenen Styles jeweils in der gleichen Position fotografieren. Dabei war ein Hindernis, einen einheitlichen Stil zu bewahren und die gleiche Position einzunehmen, um das Erscheinungsbild zu gewährleisten.
Und obwohl die Umstände besser und die Ausstattung professioneller hätten sein können, war es eine erfolgreiche Erfahrung, bei der wir stolz auf unsere Leistungen waren.
