Falls ihr schon meine bisherigen Beiträge kennt, wisst ihr, dass ich derzeit ein Praktikum beim Fraunhofer-Institut mache, wo ich im Bereich Global Strategy & Impact tätig bin, dabei handelt sich um einen Fachbereich, der sich vor allem mit nachhaltiger Energieentwicklung und Dekarbonisierung beschäftigt.
Wie erwartet habe ich dort viele interessante Leute kennengelernt, die alle Experten auf ihren Gebieten sind, von Energieversorgung bis Prozesstechnik Experten, alles ist mit dabei.
Dies sind aber nicht die einzigen Experten, die mir beinahe täglich begegnen, auch im Rahmen der EU und UN-Arbeit meines Vorgesetzten lerne ich Experten aus aller Welt kennen, zu viele, um Sie aufzuzählen und zu viele Fachbereiche, um Sie alle zu kennen. Die meisten sind schon seit Jahrzehnten mit dabei und haben lange für ihre Position gearbeitet, denn feste Stellen und Anerkennung sind ein rares Gut in der Wissenschaft-Branche, daher überrascht es mich nicht mehr allzu sehr regelmäßig in einen Raum voller Doktoren zu treten, die oftmals nicht nur einen, sondern zwei PhDs haben.
Was uns zu meinem eigentlichen Punkt bringt, mit dieser Prämisse im Kopf, wie kann ich mich als Management Student einbringen und am Austausch mit diesen Experten teilnehmen und die Diskussion nicht ausbremsen, sondern voranbringen? Die harte Realität? – Du kannst es (wahrscheinlich) nicht.
So demotivierend es auch klingt, leider ist es oftmals notwendig, die Füße stillzuhalten, zu observieren, zuzuhören und zu lernen, denn meine Aussagen und Taten reflektieren nicht nur auf mich, sondern auch auf meinen Vorgesetzten, der es mir überhaupt ermöglicht an privaten Meetings teilzunehmen, insbesondere wenn es um UN / EU-Arbeit geht.
Um also seine und meine Reputation zu schützen und mein Engagement trotz der fehlenden Erfahrung nicht zu unterdrücken, erstellten wir uns einen privaten Channel, in dem ich meine Gedanken und Observierungen mit ihm teilen kann, sodass er als Filter agieren kann, der meinen Input auf Validität prüft, bevor er angebracht wird. Zugegeben es ist wahrscheinlich eine Seltenheit einen so zuvorkommenden Vorgesetzten zu haben, jedoch möchte ich euch damit inspirieren, solltet Ihr ähnliche Probleme haben, euch mit eurem Chef zusammenzutun und Lösungen zu finden, um euer Praktikum spannender zu gestalten und euch eine tatsächliche Arbeitserfahrung zu ermöglichen.
Im gleichen Zuge gibt es auch Kreise, in denen ich mich frei einbringen kann, dies betrifft dann vor allem Personen, mit denen man regelmäßig zu tun hat, beispielsweise habe ich jede Woche multiple Meetings im Rahmen der verschiedenen Projekte, an denen wir arbeiten, sei es das Unternehmensnetzwerk oder die Roadmap Studie BW. Dies sind jedoch Situationen in dem man immer noch mit Experten zu tun hat und sich deshalb gut überlegen sollte, was und wie man es sagt, denn Teil jedes wissenschaftlichen Austausches sind Fragen, viele Fragen und so sicher wie das Amen in der Kirche, wird jeder deiner Aussagen von allen auf Herz und Lunge geprüft, daher gilt es nicht scheu zu sein, wenn es darum geht seine Fakten doppelt zu checken.
Wenn es jedoch gelingt und man einen Beitrag leistet, der von den anderen anerkannt und vielleicht sogar mit in das Projekt aufgenommen wird, ist dies ein Moment, indem man verdient, stolz aufatmet.