Über die paar Wochen lebt man sich doch recht schnell ein und fängt an zu merken wie das Neue und Unbekannte nach und nach Alltag geworden ist. Daher erzähle ich euch diesmal etwas über das “Normale”, was man erleben kann und wie sich Weihnachten auf italienisch anfühlt.
Auch wenn es uns die Eltern, Verwandte oder Freunde nicht glauben wollen, obwohl wir im Ausland müssen wir studentischen Tätigkeiten, wie dem Lernen für Tests oder Recherchen, nachgehen. Obwohl zu Beginn noch das Gefühl von Urlaub mitgeschwebt ist, merkt man nun doch, dass die Zeit der Abgaben und Klausuren näherkommt. Die Professoren*innen ziehen an und das Bild, wie unsere ECTS zusammenkommen, wird allmählich klarer. Das bedeutet zwar etwas Stress, Fragezeichen beim Formatieren und der Perfektionist in uns führt ewige Debatten, ob die Grafik ein Millimeter weiter rechts oder links zu seien hat, und dennoch macht es einen Riesenspaß sich mit den Dingen zu beschäftigen, die einen wirklich interessieren.
Vor allem für uns Fashion Manager ist es schön den Fokus endlich zu 100 % auf die Modeindustrie setzen zu können und nicht nur fünf Modulen über vier Semester. Die Ansprüche sind hoch, aber man wird zeitgleich optimal dafür vorbereitet.
Aber zum ganzen Unileben, den Kursen und so weiter will ich das nächste mal genauer erzählen.
Wenn du langsam das Gefühl bekommen solltest, du hättest in Florenz alles erlebt und gesehen, ziehe ich erstmal den Hut vor dir. Auch wenn ich nach den ersten aufregenden Wochen langsam in eine Routine mit Uni, Sprachschule und der Stadt gekommen bin, kann ich mit Sicherheit sagen, gesehen habe ich nicht alles. Dennoch bietet Florenz die perfekte Möglichkeit Tages- oder Wochenendausflüge gemeinsam zu planen.
Pisa, Fisole, Siena, Bologna, Arezzo und Lucca sind nur ein paar Städte die perfekt für einen Tag sind und mit Zug in höchstens 90 Minuten erreicht sind. Aber auch Rom, Mailand und Venedig sind mit einer zwei Stundenfahrt im Frecciarossa schon zu bestaunen. Pack eine Stunde rauf und du bist sogar in Neapel, wo du ein Wochenende genießen kannst.
Wenn ich mir die Stories meiner Freunde auf Instagram so angucke, werde ich schon ein bisschen wehmütig. Freue mich auf meine Familie, Weihnachten, vermisse Weihnachtsmarkt, Adventskranz und Spekulatius.
Und irgendwie bin ich trotzdem glücklich. Plätzchen backen, gebrannte Mandeln machen und Kerzen anzünden kann ich auch hier. Am Ende ist selbst der geliebte Glühwein schnell durch warmen Sangria und einer Zimtstange ersetzt. Ein Weihnachtsbaum neben dem Dom, ein Schlittschuhring der in den kommenden Tag noch ausprobiert wird und ein Versuch von Weihnachtsmarkt. Was mich jeden Tag verzaubert sind die beleuchteten Straßen, die ganze Stadt ist behangen mit Lichterketten. Es fühlt sich an als laufe man fünf Meter unterm Sternenhimmel. Ich bin so dankbar, das jeden Abend erleben zu können. Ich weiß nicht wie man es beschreiben soll, außer dass es sich magisch anfühlt und meine Sorgen vergessen lässt. Mit der richtigen Musik im Ohr ist also alles wie die Jahre davor. Für mich selbst ist es einfach ein Zeichen, dass es am Ende die richtigen Leute ausmachen und einige habe ich neu gefunden und andere sind in Deutschland verblieben.
