26. November 2024 | Von Yamila Seitz 

Zwischen Vorlesungen und Abenteuer

Einblicke in mein Auslandssemester in Seoul

Zwischen Vorlesungen und Abenteuer: Einblicke in mein Auslandssemester in Seoul

Ein Auslandssemester klingt oft nach Abenteuer, neuen Orten und aufregenden Erlebnissen – und das stimmt auch. Doch ein großer Teil dieser Erfahrung spielt sich an der Partneruniversität ab, zwischen Vorlesungen, Gruppenprojekten und entspannten Study-Café-Besuchen. Genau hier wird spürbar, wie unterschiedlich das Studium in einem neuen Land sein kann. Mein Semester an der aSSIST in Seoul hat mir nicht nur die Möglichkeit gegeben, eine faszinierende Kultur kennenzulernen, sondern auch einen spannenden Einblick in das koreanische Uni-Leben und seine besonderen Anforderungen zu erhalten. Dabei habe ich nicht nur akademisch viel dazugelernt, sondern auch neue Denkweisen und Herangehensweisen kennengelernt, die meinen Blick auf Bildung und das Lernen insgesamt bereichert haben. Und genau darum soll es hier gehen – um die akademischen Erfahrungen, die ein Auslandssemester so einzigartig machen. 

Einer der auffälligsten Unterschiede zwischen der Uni in Seoul und der Macromedia ist die Anwesenheitspflicht. Natürlich vermisse ich es manchmal, selbst entscheiden zu können, ob ich zur Vorlesung gehe oder nicht. Doch das koreanische System hat auch seine Vorteile: Die Kurse ziehen hier deutlich schneller vorbei – was wohl auch an meinem entspannten Stundenplan liegt. Dieses Semester habe ich beispielsweise jeden Mittwoch und Freitag frei. Diese freien Tage nutze ich nicht nur zum Erkunden neuer Orte, sondern auch zum Vertiefen von Themen, die in der Vorlesung angeschnitten wurden, oder zum Arbeiten an Projekten. Es fühlt sich an, als hätte ich hier einen besseren Rhythmus zwischen Lernen und Freizeit gefunden, etwas, das ich in Deutschland manchmal vermisst habe. Auch die Benotung ist hier anders geregelt: Während an der Macromedia meist eine einzige Klausur die gesamte Note bestimmt, wird an der aSSIST die Endnote auf verschiedene Bereiche aufgeteilt. In meinem Kurs „Project Management“ zählen zum Beispiel die mündliche Beteiligung, zwei Klausuren, Gruppenprojekte und zwei Berichte. In manchen Fächern fließt die Anwesenheit sogar direkt in die Note ein – eine echt einfache Möglichkeit, Punkte zu sammeln. Diese Methode motiviert nicht nur zur aktiven Teilnahme, sondern sorgt auch dafür, dass man kontinuierlich am Stoff dranbleibt. Natürlich hat man dadurch während des Semesters mehr zu tun, und die ersten Mid-term Klausuren standen bereits im Oktober an. Trotzdem finde ich es entspannter, dass nicht alles von einer einzigen Prüfung abhängt. Obwohl die Projektarbeiten oft zeitintensiv sind, bleibt der Gesamtaufwand machbar. So bleibt genügend Raum, um auch das Leben hier zu genießen und viele Dinge zu unternehmen. 

Besonders viel Spaß machen mir die gemeinsamen Aktivitäten mit Kommilitonen und Professoren. Ob wir zusammen Korean Fried Chicken essen und Bier trinken, Hanboks (traditionelle koreanische Kleidung) anziehen, um Paläste zu besuchen, oder einen Tag im Freizeitpark Lotte World verbringen – solche Erlebnisse machen das Semester unvergesslich. Unsere gemeinsamen Ausflüge stärken nicht nur den Gruppenzusammenhalt, sondern sorgen auch für Abwechslung im Unialltag. Besonders freue ich mich auf die Unternehmensbesuche, die noch anstehen. So können wir beispielsweise hinter die Kulissen der TV-Firma Arirang blicken – eine tolle Gelegenheit, die Theorie aus dem Studium mit der Praxis zu verbinden. Diese Ausflüge sind nicht nur spannend, sondern geben uns auch die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und die koreanische Arbeitswelt besser zu verstehen. Auch die Professoren sind engagiert und gestalten spannende Aktivitäten mit uns. Ein Highlight war eine Wanderung im Bukhansan-Nationalpark. Der anstrengende Aufstieg wurde mit einem atemberaubenden Blick auf Seoul belohnt – ein Moment, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.  

Unser Auslandssemester neigt sich inzwischen leider schon dem Ende zu, und die Finals stehen vor der Tür. Wenn ich auf die letzten Monate zurückblicke, habe ich vor allem eines gelernt, was ich euch mitteilen kann: Nutzt eure Zeit im Ausland in vollen Zügen! Natürlich gehören Projektarbeiten und Klausuren dazu, aber lasst euch davon nicht zu sehr stressen. Viel wichtiger ist es, die Zeit abseits der Uni zu genießen – sei es beim Reisen, beim Erkunden neuer Orte oder einfach beim Spaßhaben mit Freunden. Am Ende geht es nicht nur um akademische Erfolge, sondern auch darum, unvergessliche Erinnerungen zu schaffen und neue Perspektiven zu gewinnen. Genau diese Erfahrungen werden euch noch lange begleiten und das Auslandssemester zu einer der wertvollsten Zeiten eures Lebens machen. 

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