Ich bin Lea und mache momentan mein Auslandssemester an der EUSA in Sevilla und nehme euch bis in den Dezember mit auf meine Reise.
So lange drauf vorbereitet und mit einem Wimpernschlag sind schon die ersten Wochen sevillianischen Boden gesetzt und seitdem ist viel passiert. Die Anreise nach Sevilla gestaltete sich recht einfach bis meine Mitbewohnerin und Kommilitonin und ich am Flughafen bei den Taxis standen und keiner es auf sich nehmen wollte, uns und unsere vier, ja vier (!), großen Koffer in das Studentenheim zu fahren. Nach einiger Wartezeit erbarmte sich dann doch ein netter Herr uns und unsere Sachen einzuladen.
In der ersten Woche hatten wir noch keine Uni, deshalb haben wir die Zeit genutzt und die ersten Sachen in der traditionsreichen Stadt gesehen und erlebt. Am ersten richtigen Tag machten wir einen langen Spaziergang durch die Stadt. Über die Plaza de España, die Kathedrale, den Setas bis hin zur ikonischen „Ale-Hop-Kuh“ haben wir uns vieles angeschaut und sofort wohl gefühlt.
Natürlich dient das Wetter auch dem Wohlfühlfaktor. Mit konstanten 25 bis 33 Grad im September lässt es sich doch ganz gut aushalten. Ganz oben auf meiner Liste stand die für Spanien typischen „Churros con chocolate“ zu essen, was wir dementsprechend auch in den ersten Tagen abgehakt haben und lasst mich eins sagen: Es war ein Träumchen! Dennoch hab ich einen Tipp für euch falls ihr jemals in Spanien Churros bestellen solltet, der uns vom dortigen Kellner gegeben wurde: Wenn das Restaurant die Portionen in Gramm angibt, sind diese meist nach Personenzahl angepasst. Das heißt das geringste Gewicht ist für eine Person gedacht, die nächste für zwei Personen und so weiter. Und ja, knapp 260 Gramm sind mehr als genug für zwei Personen.
Ein Fehler, den wir begannen haben war definitiv einen heißen Tag zu wählen, um die „Catedral de Sevilla“ und die „Giralda“ zu besuchen. Die Giralda ist der große Glockenturm an der Kathedrale. Man hat von dort oben einen tollen Ausblick auf die Stadt. Das Problem ist allerdings, dass man bis man oben angekommen ist, erstmal knapp 30 Stockwerke eine Art Rampe hochlaufen muss. Nichts für ältere Menschen, obwohl wir sogar Leute mit Rollator gesehen haben, die den Anstieg gewagt haben. Oben angekommen hat es sich dann aber doch gelohnt, wie ihr den Bildern entnehmen könnt. Auch die Kathedrale war mehr als beeindruckend von innen, sowie von außen.
Ich lebe mit einer Freundin im Studentenwohnheim Nido, welches genau neben der EUSA ist. Von unserer Dachterrasse kann man jeden Abend wunderschöne Sonnenuntergänge beobachten, mit gleichzeitigem Blick auf die Plaza de España. Der einzige Platz, den wir bisher entdeckt haben, an dem Sonnenuntergänge noch schöner sind, ist auf den Setas. Das Gebäude ist einfach nur beeindruckend, da es vollkommen aus Holz besteht und der Ausblick ist atemberaubend. Auch nach dem Sonnenuntergang wird der Anblick nicht schlechter, wenn die Beleuchtung der Setas angeht.
Eine Sache, die ich in den ersten Wochen auch gelernt habe, ist, dass es auch nicht immer nur toll ist. In der zweiten Woche hier habe ich meinen Geburtstag gefeiert. Das war eine komische Erfahrung, da es mein erster Geburtstag in meinem Leben war, den ich nicht mit meiner Familie verbracht habe. Aber auch, wenn ich manchmal traurig bin, hilft es mit der Familie zu telefonieren, aber auch es einfach zuzulassen. Denn man muss nicht immer nur alles gut an einem Auslandssemester finden, solange man sich nicht von diesem Gefühl bestimmen lässt. Letztendlich hatte ich trotzdem einen tollen Geburtstag, den ich mit tollen Menschen, bei Tapas hier in Sevilla verbracht habe. Einige spanische Ständchen hat es auch gegeben. Und es war mit Sicherheit der wärmste Geburtstag, den ich je hatte.
Da meine Freundin und ich beide Sportjournalismus studieren war es natürlich auch ein Muss hier ins Stadion zu gehen. Wir haben kürzlich das Spiel FC Sevilla vs. Getafe CF besucht, welches der FC sogar mit 1:0 gewann. Wir saßen weit oben und können sagen, dass wir Angst hatten während des Spiels aufzustehen. Die Tribünen sind unfassbar steil, was die Spanier nicht zu stören schien, doch uns schon überrascht hat, da es auch kein Geländer gab. Also mit Höhenangst würde ich drauf achten eher weiter unten zu sitzen.
Es ist noch so viel mehr passiert, was ich hier kaum alles zusammenfassen kann. Jetzt wo die Uni begonnen hat, ist die Zeit Dinge zu besichtigen weniger geworden, aber immer noch mehr als genug. Bald werden auch die ersten Ausflüge beginnen, von denen ich zu einem späteren Zeitpunkt noch berichten werde. Ich bin gespannt, was die Zeit in Sevilla für mich noch zu bieten hat und freue mich euch bald von mehr berichten zu können.
Lea