Dieser Blog-Eintrag beschäftigt sich mit meinem Alltag, vor allem meinem Uni-Alltag als International Student. Es ist jetzt schon eine ganze Weile vergangen seit ich in Kanada angekommen bin und es hat sich eine Routine in meinem Alltag etabliert, die mir hilft mein Leben hier zu gestalten.
Unter der Woche gehe ich jeden Tag zur Uni, da ich von Montag bis Freitag verschiedene Vorlesungen habe. Die Woche beginnt mit der Vorlesung „Organizational Behavior“. Dort lernen wir, dass es verschiedene Arten von Menschen gibt, die sich dementsprechend unterschiedlich verhalten und unterschiedliche Stärken und Schwächen haben. Die Vorlesung zielt darauf ab, ein Verständnis für die Unterschiede verschiedener Menschen zu entwickeln und zu lernen, wie man im späteren Arbeitsalltag mit ihnen umgeht, um als Kollege oder Führungskraft das Beste aus ihnen herauszuholen.
Am Dienstag beginnt mein Tag an der Uni erst um 13 Uhr, was bedeutet, dass ich meistens ausschlafen kann. Nach einem entspannten Morgen sitz ich dann in der Vorlesung „Microeconomics“ und lerne etwas über die Wirtschaft in Kanada. Oftmals wird auch über die wirtschaftliche Lage in den USA gesprochen, was ich sehr gut finde, da das für uns Europäer vermutlich eine höhere Relevanz hat und man auch eher schonmal etwas darüber gehört hat. Im Vergleich zu anderen Kursen finde ich „Microeconomics“ allerdings etwas trocken und es ist eher anstrengend zuzuhören.
Nach einer langen Pause geht es dienstags dann mit „Sustainable Development“ weiter. Dieser Kurs findet von 17 bis 20 Uhr statt und ist einer meiner Lieblingskurse im Auslandssemester. Das große Thema ist Nachhaltigkeit in jeglichen Formen. Dabei geht es auch, aber nicht nur um Umweltschutz und den Klimawandel. Nachhaltigkeit ist ein weit gefächertes Thema und so behandeln wir auch Dinge wie Arbeitsbedingungen und die Frage was für uns Reichtum bedeutet. Unser Professor ist ein junger und engagierter gebürtiger Spanier und ich habe den Eindruck, dass der ganze Kurs von seiner positiven Art in seinen Bann gezogen wird. So vergehen die drei Stunden meistens wie im Flug und man lernt interessante und in meinen Augen sehr wichtige Dinge über Unternehmen und sich selbst als Konsument.
Nachdem ich am Mittwoch und Donnerstag erneut die Kurse „Organizational Behavior“ und „Microeconomics“ vom Montag und Dienstag habe, findet freitags von 10 bis 13 Uhr „Interactive Communications“ statt. In diesem Kurs behandeln wir viele Themen, die im Zusammenhang mit sozialen Medien und Kommunikation stehen. Es geht beispielsweise um das Potenzial und die Gefahr von KI, oder um die Veränderung der politischen Welt durch die sozialen Medien. Auch wenn dieser Kurs immer wieder interessante Themen behandelt, die vermutlich jeden betreffen, ist er thematisch doch etwas weiter von wirtschaftlichen Themen entfernt und freitags vergehen die drei Stunden dann auch etwas langsamer als an anderen Tagen.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit der Wahl meiner Kurse und bin davon überzeugt einiges an neuem Wissen von hier mitzunehmen. Neben der Uni habe ich auch den Sport in meinen Alltag hier integriert und gehe viermal in der Woche in das Fitnessstudio, das sich auf dem Campus befindet und für Studenten kostenlos ist. Für mich ist das der optimale Ausgleich zu einem mental herausfordernden Tag mit Vorlesungen und ich nutze das Training, um etwas abzuschalten und auf andere Gedanken zu kommen.
Glücklicherweise befindet sich ein Supermarkt in der Nähe meiner Unterkunft und so gehe ich mehrmals in der Woche einkaufen und koche oft. An den Wochenenden finden sich meistens ein paar Freunde, die ich hier kennengelernt habe, mit denen ich dann sehr gerne essen gehe. Wir unterhalten uns über unsere Woche und was wir in den kommenden Wochen vorhaben und natürlich auch was alles in der Uni ansteht. An einigen Wochenenden machen wir auch Ausflüge. Beispielsweise haben wir Tofino gesehen, ein bekannter Ort auf Vancouver Island, und waren dort surfen. In den kommenden Tagen werden wir uns ein Auto mieten und Victoria anschauen, das im Süden der Insel liegt und ihre größte Stadt ist.
Die richtige Balance zwischen Uni und Freizeit ist mir sehr wichtig, da ich davon überzeugt bin, dass man die Chance eines Auslandssemesters nutzen sollte, um sowohl das Land als auch die Menschen kennenzulernen. Durch die Ausflüge und Reisen, die wir immer wieder unternehmen habe ich das Gefühl, dass diese Balance gelingt und ich genieße die Zeit, die ich hier verbringen darf, sehr.
