6. October 2022 | Von Alina Hahn 

Von Koffern, Zügen und IKEA

Da bin ich nun: London. Die Hauptstadt Großbritanniens und internationales Kulturzentrum mit über 9 Millionen Einwohnern.

Von Koffern, Zügen und IKEA

Das kann im ersten Moment schon mal etwas einschüchternd klingen. Immerhin bin ich Hamburg gewohnt, das gerade mal ein Fünftel der Menschen beherbergt, und das auf nur der Hälfte der Fläche. Noch dazu ist dies für mich das erste Mal, dass ich ganz alleine verreise, und dann auch noch für fast vier Monate. Schon verrückt. Ebenso verrückt waren auch die ersten zwei Wochen, die ich am Harrow Campus der University of Westminster verbringen durfte.

Aber beginnen wir von vorne: die Hinreise. Nachdem mein Freund mich noch zum Flughafen begleitete, bin ich nach der Sicherheitskontrolle auf mich allein gestellt. Ich suche mein Gate, steige in den Flieger, schlafe noch ein wenig… immerhin musste ich um 4 Uhr morgens aufstehen. Schließlich lande ich auf britischem Boden, und jetzt heißt es erst einmal Koffer suchen. Ganz heißer Tipp: AirTags können wahnsinnig nützlich sein. Ohne diesen kleinen Sender hätte ich nämlich erst einmal shoppen gehen müssen, denn mein Koffer ging am Flughafen verloren. Durch einen glücklichen Zufall oder irgendein erhörtes Gebet fand ich ihn dann auf dem Weg zum Ausgang wieder – und meine Laune war gerettet. Weiter geht die Fahrt.

Ich nehme den Zug nach Paddington, fahre von dort aus zur Baker Street (hübsch verziert mit kleinen Sherlock Holmes Silhouetten an der Wand), und finde mich nach kurzer Weiterfahrt am Harrow Campus wieder. Eines muss man den Londonern ja lassen: Ihre U-Bahnen sind perfekt ausgeschildert. Google Maps hätte ich da fast nicht gebraucht. Heißer Tipp #2: Die Oyster Card, mit der man am leichtesten mit den Verkehrsmitteln fahren kann, kann man schon vor der Abreise per Post zugeschickt bekommen. So erspart man sich das lange Anstehen an den Ticketautomaten, und bezahlt im Schnitt auch weniger.

Ich hole meine Schlüsselkarte ab, sehe mir die “Halls of Residence” an (das klingt doch irgendwie schöner als “Studentenwohnheim”, oder nicht?), und befinde mich kurze Zeit später auf meinem Zimmer. Es ist überraschend groß, und mit Freude stelle ich fest, ein eigenes Badezimmer zu haben. Nach schnellem Kofferauspacken schaue ich mir die Küche an, und – verdammt. Ja, ja, das hatte ich schon befürchtet: Kein Geschirr. Nichts. Nada. Weder Teller, noch Töpfe, noch Besteck. Ein Schneidebrett haben wir, juhu! Um den Rest muss ich mich wohl noch kümmern…

Die Gelegenheit dazu sollte am nächsten Tag kommen. Zusammen mit zwei weiteren Macromedia-Studenten geht es los – Ikea ist dein bester Freund. Aber meine Güte, ich hatte noch nie so einen vollen Einkaufswagen bei Ikea (das kommt davon, wenn man sich zu dritt einen teilt). Und wie das bei Ikea immer so ist, kauft man ja eh stets mehr, als man eigentlich vorher auf seinen Zettel gekritzelt hat. Sprich, den Weg, den wir mit dem Bus gekommen waren, können wir nicht mehr zurück. Wir bestellen uns ein Taxi per App. In Zukunft müssen wir beim Einkaufen wohl besser auf das Gewicht achten. Aber in Zukunft kaufen wir ja immerhin auch keine Pfannen mehr.

Die Harrow Halls sind mit Sicherheit die hübscheste Studentenunterkunft, die ich bisher gesehen habe. Grüne Wiesen soweit das Auge reicht, putzige Streifenhörnchen, und – Papageien? Ja, aus irgendeinem Grund gibt es auch exotische grüne Vögel hier. Kurios.

Es dauerte nicht lange, bis wir Macromedia-Leute uns zusammenfanden. Wir erkunden zusammen die Stadt, verzweifeln gemeinsam am Aufspüren der Vorlesungsräume, und verbringen die Abende in den Gemeinschaftsküchen. Wirklich langweilig wird einem hier nicht. Bisher gab es dazu einfach viel zu viel zu tun und zu entdecken.

Die ersten Vorlesungen habe ich mittlerweile hinter mich gebracht. Spannende Fächer sind dabei, und natürlich auch eine ganze Menge Arbeit. Dennoch freue ich mich auf das Semester! Wann bekommt man denn schon mal die Chance, ein komplettes Ausstellungskonzept über die Elemente zu entwerfen? Aber am meisten freue ich mich darauf, die Stadt zu erkunden, und so viele tolle Erlebnisse mitzunehmen, wie nur überhaupt möglich. Die ersten paar Events habe ich bereits hinter mir, denn zu meinem Geburtstag (den ich dieses Jahr in England verbrachte) gab es für mich Theater-Geld. Ihr müsst wissen, als Musical-Fan ist London ein echtes Paradies… doch dazu mehr in meinem nächsten Bericht :3

Bis dahin also, immer dran denken: Steckdosen in Großbritannien sehen anders aus, bei Raumfindungsschwierigkeiten besser direkt nachfragen, und vor allem (aber das bekommt man hier auch oft genug gesagt), mind the gap!

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